Die Wohnung befindet sich in der Jägervorstadt, in einem historisch bedeutenden Wohnensemble von 1898. Das Haus liegt gegenüber dem Haupteingang der ehemaligen III. Garde-Ulanen-Kaserne und wurde nach der Wende durch den Bauunternehmer Armin Klocke umfassend saniert und in Eigentumswohnungen umgewandelt.
Das viergeschossige Gebäude wurde vom renommierten Potsdamer Architekten Otto Kerwien im Stil des Historismus errichtet, derselbe Architekt, der um 1900 auch das Brandenburger und das Schmargendorf Rathaus plante. Ursprünglich war das Baukonzept so angelegt, dass im Vorderhaus Offizierswohnungen entstanden, während das Hinterhaus dem Personal vorbehalten war. Über dem Eingang stehen die Initialen GW für den Bauherrn Gregor Wonnberger, einen Potsdamer Weinhändler. Der originale Stuckfries zeigt Bacchus, den Gott des Weines. Der historische Hausspruch „OHN GOTTES GUNST ALL THUN UMSUNST“ stammt aus lutherischer Zeit um 1550. Eine architektonische Besonderheit: Zwischen 1898 und 1907 verfügte das Hinterhaus über einen dampfbetriebenen Aufzug. Heute präsentiert sich das Ensemble mit einer eindrucksvollen Fassade in Vanille- und Terracottatönen, akzentuiert durch grüne Holzfenster und feine Stuckarbeiten. Der Innenhof ist gepflegt, bietet Fahrradstellflächen und verbindet Vorder- und Hinterhaus.
Das Wohnumfeld & Zugang
Durch den Hof erreicht man das Hinterhaus, in dem die Wohnung im dritten Obergeschoss liegt. Das Treppenhaus zeigt typische Altbaudetails: historische Türen mit Holzeinfassung, geschliffene Glaselemente, hohe Decken und Sisal-Teppich. Hinter dem Gebäude schließt ein kleiner Gartenbereich an, in dem sich auch die Müllstellplätze befinden.
Die Wohnung
Beim Betreten der Wohnung gelangt man in den Flur. Rechter Hand befindet sich das hell geflieste Wannenbad mit Wandheizkörper, großformatigen Fliesen, eingelassenen Regalen in den Wandnischen und einer umlaufenden Stuckleiste.
Daneben liegt die separate Küche, aktuell mit einer älteren Küchenzeile, die bei Bedarf modernisiert werden sollte. Mit ca. 2,90 m Deckenhöhe, Stuckleisten und doppelt verglasten Holzfenstern zeigt sich der ursprüngliche Altbaucharakter deutlich. Wände und Türen profitieren von einer Renovierung, um den historischen Look weiter hervorzuheben. Für Küche, Wohn- und Schlafzimmer steht digitales Homestaging zur Verfügung.
Das Wohnzimmer ist großzügig geschnitten und als klassisches Durchgangszimmer angelegt. Eine kleine Nische, Stuck an der Decke und viel Wandfläche bieten flexible Gestaltungsmöglichkeiten. Die bestehende Bodenbeschichtung (Fliesen/Teppich) kann durch neue Bodenbeläge oder aufgearbeitete Dielen ersetzt werden. In allen Räumen sind Wandheizkörper vorhanden. Der Vormieter hat umfangreiche LAN- und Stromanschlüsse in allen Raumecken installiert – ideal für Technik, Streaming oder Homeoffice.
Das Schlafzimmer ist hell, weitläufig und bietet direkten Zugang zum Balkon. Mit Süd-Ost-Ausrichtung und Blick auf die Potsdamer Innenstadt sowie den kleinen Treppenhausturm ist dieser Außenbereich ein echter Mehrwert. Der Balkon umfasst ca. 5 m².
Fazit
Eine seltene Gelegenheit, eine Wohnung in einem geschichtlich tief verankerten und architektonisch markanten Altbau zu erwerben. Die Kombination aus Historie, Denkmalschutz, hoher Raumwirkung und individueller Gestaltungsfreiheit macht dieses Objekt zu einer wertbeständigen und charaktervollen Wohnperspektive in der Jägervorstadt.